Der typische New Yorker steht immer ein wenig unter Strom. Um die innere Spannung aufrecht zu halten, die er braucht, um seine Stadt lieben zu können, kommt massenweise Koffein zum Einsatz. Neben den typischen Pepsis und Cokes, die mit sehr viel Eis serviert werden, darf der flüssige Energiespender gern auch ein Kaffee sein. Lokals mit Coffee-to-go Bechern gehören in New York zum Straßenbild. Natürlich sind große Ketten wie Starbucks sehr beliebt, doch New Yorker sind immer offen für Experimente und lieben ausgefallenes – auch beim Kaffee. Aus diesem Grund sind neben den üblichen Ketten auch die kleinen Röstereien und süßen Cafés gut besucht, wo man zu seinem schwarzen Gold gleich noch ein leckeres Gebäck bekommt.
Doch was ist eigentlich guter Kaffee?
Diese Frage lässt sich nur individuell beantworten. Während die Einen ihren Kaffee sehr stark und aromatisch ohne Milch oder Ähnlichem genießen, lieben die Anderen ihren Kaffee ganz mild und süß. Während man am Morgen einen Latte mit viel Milchschaum genießt und so angenehm in den Tag startet, braucht man vor einem wichtigen Meeting am Abend noch einen schnellen Espresso, um aufmerksam und leistungsfähig zu sein. Zuhause muss man sich dann entscheiden, welchem Kaffeevollautomaten man vertraut, unterwegs kann man jedoch täglich ein neues Experiment wagen. Die Vorlieben könnten beim Kaffee nicht unterschiedlicher sein. Die Metropole New York an der Ostküste der USA lässt keine Wünsche übrig und kann wirklich alle Geschmäcker und Vorlieben hervorragend bedienen.
Neue Kaffeekreationen, die begeistern
Es gibt in jedem Jahr neue Trends zum Thema Kaffee. Manche verglühen schnell wie eine Sternschnuppe, oder besser gesagt, wie ein Sternchen, das nur einen Erfolg feiern konnte. Andere können sich lange Zeit halten oder werden sogar in die Liste der all-time favorites aufgenommen.
Ein schönes Beispiel ist Cold Brew, den man heute in NY an jeder Ecke bekommen kann. Das etwas aufwendigere Getränk hat den Eiskaffee abgelöst. Der wesentliche Unterschied: Im Gegensatz zum Eiskaffee, der heiß aufgebrüht und dann abgekühlt wird, wird der Cold Brew tatsächlich mit kaltem Wasser zubereitet und muss dann über Nacht ziehen. Bevorzugt werden hellere Röstungen. Gemischt werden kann das kühle Getränk mit allerlei anderen Zutaten wie Schlagsahne, Spirituosen, Tonic Water oder Kirschsirup (bekannt und beliebt als Cherry Bomb). Da in NYC sieben Mal mehr Kaffee getrunken als in jeder anderen Stadt der USA, freuen sich die Genießer und Kaffeesüchtigen besonders darüber, dass Cold Brew den Magen weniger reizt.
In New York ist das gesunde Leben immer ein Thema. Kein Wunder also, dass Superfood Coffee hier schon zum guten Ton gehört. Dafür werden besondere Superfoods wie Vital-Pilze, Maca oder Kurkuma mit dem Kaffee vermengt und sollen die Leistung steigern und sogar Anti-Aging-Effekte haben. Da nimmt man doch auch den besonderen Geschmack gern in Kauf, an den man sich jedoch schnell gewöhnen kann.
„The Next Big Thing“ könnte auch Nitro Coffee sein. Die Grundlage ist ein Cold Brew, dem durch die Zapfanlage mit Stickstoff zugeführt wird. Dadurch wird das Getränk feinperlig und bekommt eine große Schaumkrone, die beinahe an ein Bier erinnert. Lecker!
Nicht immer sind es die kleinen Ketten, die experimentell und aufgeschlossen denken. Ein optisches Highlight unter den Kaffees ist der Blue Pea Flower Coffee, der bei Starbucks ausgeschenkt wird. Hier kann man sich sprichwörtlich durch den Regenbogen trinken, denn je nach Kombi hat das Getränk eine andere Farbe.
Wo kann man all die leckeren Kaffees probieren?
Wer in NYC unterwegs ist, wird ganz von selbst auf zahlreiche Cafés stoßen, die zum Straßenbild gehören. Doch man kann sich auch gezielt auf den Weg machen, um ein besonderes Kaffee-Erlebnis zu provozieren. Hier sind einige Tipps:
Cafe Grumpy (224 W 20th St) verwöhnt seine Gäste mit frisch gebrühtem Kaffee. Alles begann 2005 mit einem Standort in Brooklyn und führte bis zu einer Hauptrolle. Fans dürften den Schauplatz aus der Serie „Girls“ kennen. Neben Kaffee gibt es auch leckere Backwaren aus der hauseigenen Bäckerei.
Das Abraco (81 E 7th St) serviert Bio-Kaffee zu spanischer Musik. Die Bohnen werden selbst geröstet und frisch aufgebrüht. Zu Stoßzeiten kann es hier schnell eng werden, sodass man seinen Kuchen lieber doch auf die Hand nimmt.
Es gibt eine Besonderheit im Blue Bottle Coffee (Williamsburg: 160 Berry St. und viele weitere Locations), denn hier wird jede Tasse Kaffee einzeln aufgebrüht. Dadurch wird die Zubereitung des Getränks zu einer Zeremonie, die auch dem Genuss eine gewisse Langsamkeit und Bedeutsamkeit verleiht. In jedem Fall ist der Kaffee superlecker, wobei im Sommer der Eiskaffee ein echter Verkaufsschlager ist.
Toby’s Estate Coffee in Brooklyn (125 N 6th St, Brooklyn) kommt ursprünglich aus Australien. Hier wird der Kaffeegenuss richtig zelebriert und größter Wert auf hohe Qualität gelegt. Das schmeckt man natürlich auch.
Kaffee hat im Leben vieler Menschen eine große Bedeutung und hilft ihnen, in den Tag zu starten – das gilt ebenso für zu Hause wie unterwegs. Es lohnt sich also, einem der vielen Cafés in New York einen Besuch abzustatten und sich inspirieren zu lassen, was leckeren, anregenden und kreativen Kaffeegenuss betrifft. Die eine oder andere Idee lässt sich sicherlich auch daheim umsetzen und bringt ein besonderes Flair in den Tag.