Auch wer noch nie in New York City oder überhaupt in den USA war, meint Land und Leute zu kennen, da amerikanische Kultur und Umgangsformen jedem aus zahllosen Fernseh- und Kinofilmen vertraut zu sein scheinen.
Trotzdem passiert es den meisten Erstbesuchern New Yorks immer wieder, dass sie sich in der scheinbar so vertrauten Umwelt fremder fühlen als erwartet – und das hat auch damit zu tun, dass uns einige typische Verhaltensweisen der New Yorker zunächst fremd vorkommen.
Wer eine New York – Reise plant, ist daher gut beraten, sich rechtzeitig mit den wichtigsten „Dos and Don’ts“, dem Knigge der größten Stadt der USA, vertraut zu machen.
Zum Knigge für New York City gehört zuallererst eine wichtige Grundregel, die auf den ersten Blick überraschend klingen mag: Die Bewohner der hektischen Geschäfts- und Finanzmetropole sind dafür bekannt, immer in Eile zu sein.
Sie bemühen sich dabei aber immer um eine betonte Höflichkeit, die für unsere Ohren immer ein wenig zu dick aufgetragen erscheint. Wenn Sie daher bei Ihrer Reise betont freundlicher sind, als Sie es zu Hause wären, sind Sie damit schon einmal auf der sicheren Seite.
Aber damit sind noch nicht alle Untiefen umschifft.
„How are you?“
Eine Frage, mit der Sie immer wieder konfrontiert werden, ist: „How are you?“ Doch Vorsicht! Anders, als man vermuten könnte, erwartet man von Ihnen keine lange und breite Erklärung, wie es Ihnen geht.
Amerikaner verwenden diese Formulierung lediglich als freundliche Begrüßungsformel, die signalisieren soll, dass man sich für das Wohlbefinden des Gesprächspartners interessiert.
Antworten Sie daher der Begrüßungssituation angemessen kurz und knapp und erwidern Sie die Freundlichkeit – etwa so: „Thanks, fine. How are you?“ Jedes weitere Wort wäre eines zu viel – breiten Sie daher also nicht Ihre Sorgen und Nöte vor Ihrem Gesprächspartner aus!
Die Rolltreppe
In einer Stadt mit Hunderten von Hochhäusern werden Sie mehrfach täglich eine Rolltreppe benutzen. Merken Sie sich dabei, dass New Yorker hier wesentlich stärker auf das Gebot „Rechts stehen, links gehen“ achten, als die angeblich so ordentlichen Deutschen!
Auch hier ist der Grund einfach – die Bewohner dieser schnelllebigen Stadt haben immer wenig Zeit, und haben es daher nicht gerne, wenn man Ihnen im Wege steht.
Das Trinkgeld
Der Dauerbrenner der möglichen Missverständnisse ist uns bleibt das Trinkgeld. Um es kurz zu machen: Vergessen Sie für die Dauer Ihres Besuches in New York City bzw. in den USA alles, was Sie bisher über das Trinkgeld gewusst haben!
Anders als bei uns ist in Amerika das Trinkgeld nicht verhandelbar und auch relativ hoch, da es als Teil des Lohns gilt. Trinkgeld wird bei jeder Dienstleistung fällig! Wer – etwa im Restaurant – kein oder ein zu niedriges Trinkgeld gibt, muss damit rechnen, dass der Kellner sich erkundigt, ob etwas nicht in Ordnung war, und von Ihnen auch eine Antwort erwartet – und Sie gegebenenfalls dezent darauf hinweist, dass Trinkgeld sei zu niedrig ausgefallen.
Als angemessen gelten im Restaurant etwa 15% des Rechnungsbetrages. In einigen Fällen ist der „Tip“ bereits auf der Rechnung ausgewiesen, in den meisten Fällen zahlen Sie ihn gesondert.
Ein Kellner, der zuvor sehr freundlich war, kann bei zuwenig Trinkgeld plötzlich auch ganz unfreundlich werden. Deshalb gilt: „Trinkgeld zahlen und Ärger sparen.“