New York – keine andere Weltstadt besitzt den Ruf, so teuer zu sein. Keine andere Weltstadt wird aber auch im gleichen Atemzug mit Freiheit, Kultur und Wirtschaft genannt. Hier leben mehr als 8 Millionen Menschen auf einer Gesamtfläche von 1.214,4 Quadratkilometern.
Unzählige Galerien, Museen, Theater, Parks, Restaurants und Sehenswürdigkeiten ziehen jährlich rund 50 Millionen Besucher an. Zudem ist New York eine der wichtigsten Handelsstädte der Welt. Neben der Börse haben hier viele internationale Konzerne ihren Sitz und bilden einen bedeutenden Wirtschaftsraum.
Das Stadtgebiet von New York gliedert sich in fünf Stadtteile, die sogenannten Boroughs. Manhattan, die Bronx, Brooklyn, Queens und Staten Island – die Stadtteile von New York, könnten unterschiedlicher nicht sein. Jeder Bezirk wartet mit seiner Geschichte, seinen Besonderheiten aber auch mit seinen kulturellen Problemen auf. New York ist heute mehr denn je ein Schmelztiegel der Kulturen und Klassen.
Manhattan – das Herz von New York
Wohl kein anderer Stadtteil von New York ist so bekannt wie Manhattan. Von hier aus begann die Besiedlung des heutigen Stadtgebiets. So ist es nicht verwunderlich, dass der Stadtteil Manhattan, gelegen auf einer Insel, heute auch als das Zentrum von New York gilt.
Hier finden auf knapp 60 Quadratkilometern mehr als 1, 6 Millionen Menschen Platz. 22 Brücken und 21 Tunnel verbinden Manhattan mit den umliegenden Stadtteilen New Yorks sowie mit der Nachbarstadt New Jersey.
Uptown, Downtown, Midtown – so teilen New Yorker ihren Stadtteil Manhattan von Nord nach Süd auf. Von oben betrachtet, verlaufen die Straßen Manhattans wie auf einem Schachbrett. Die Straßen mit Nord-Süd-Verlauf sind mit dem Zusatz „Avenue“ gekennzeichnet, Ost-West-Straßen mit dem Zusatz „Street“. Nur der bekannte Broadway mit seinen unzähligen Theatern, Einkaufszentren und historischen Gebäuden sowie der Times Square bilden dem Namen nach eine Ausnahme.
Direkt im Herzen Manhattans liegt der Central Park. Mit seinen 349,15 Hektar gilt der Central Park als die grüne Lunge New Yorks und teilt Manhattan in die Bezirke Upper East Side sowie Upper West Side auf.
Beeindruckend ziehen sich durch Manhattan die Hochhausschluchten. Das Chrysler Building, das Empire State Building, das neu erbaute One World Trade Center und viele andere Gebäude geben der Skyline von New York seinen unverwechselbaren Charakter. Jährlich ziehen die Wahrzeichen der Stadt wie z. B. die Wall Street, die Fifth Avenue, das Rockefeller-Center, das Museum of Modern Art und viel andere Sehenswürdigkeiten Tausende Besucher an.
Das Leben und Arbeiten im Stadtteil Manhattan dagegen ist äußerst teuer. Midtown Manhattan ist ein riesiger Bürokomplex, sogar der größte der USA. An der schicken Upper East Side leben „die Schönen und Reichen“. Wer hier lebt, der kann von sich behaupten, es geschafft zu haben. Doch trotz der hohen Lebenskosten suchen viele ihr Glück in Manhattan. In den angesagten Bezirken wie SoHo oder Meatpacking District prägen Designer, Künstler, Autoren und Musiker ihre Stadt.
Die Bronx – lange Zeit unterschätzt
Die Stadtteile von New York besitzen ihre ganz besonderen Eigenheiten. Die Bronx ist der nördlichste Stadtteil New Yorks und stark multikulturell geprägt. Die Stadtteile von New York liegen größtenteils auf Inseln. Nur die Bronx befindet sich mit Ausnahme einiger kleinen Inseln fast vollständig auf dem Festland.
Seinen Namen erhielt der Stadtteil vom schwedischen Siedler Jonas Bronck, der sich 1639 auf dem heutigen Stadtgebiet niederließ. Später benannten europäische Siedler das Gebiet „Broncks Land“ und verwendeten den Begriff “ going to the Broncks“ (Übersetzung: zu den Broncks gehen) um auszudrücken, dass sie jemanden in diesem Gebiet einen Besuch abstatten wollten. So erklärt sich auch der beibehaltene Artikel „the“ – die Bronx.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte das Stadtgebiet einen wirtschaftlichen Aufschwung. Erst nach der Weltwirtschaftskrise in den 1920er und dem Zweiten Weltkrieg zogen ein großer Teil der europäischstämmigen Einwohner in andere Stadtteile.
Die Bronx mutierte in den folgenden Jahrzehnten immer mehr zu einem sozialen Brennpunkt. Verbrechen wie Raubüberfälle, Autodiebstahl und organisierte Bandenkriminalität waren in einigen Bezirken der Bronx an der Tagesordnung. In den 1990er setzte ganz New York direkt auf die Verbrechensbekämpfung und erreichte einen deutlichen Rückgang der Kriminalität.
Heute befinden sich neben Mietshäusern und Sozialwohnungen auch Wohnviertel des Mittelstandes in der Bronx. Wie keinen anderen der Stadtteile New Yorks prägten, und prägen heute noch Einwanderer aus Mittel- und Südamerika, Afrika und dem Kosovo das Stadtbild. In der Bronx fanden der Breakdance und der Hip-Hop seine Anfänge, um sich später zu einer globalen Subkultur zu entwickeln.
Viele hispanische Restaurants mit karibischen Spezialitäten sind charakteristisch für die Bronx. Mehrere Parkanlagen, darunter der Bronx Zoo, unzählige Einkaufsstraßen oder das Yankee Stadium sind beliebte Anlaufstellen für Bewohner sowie Besucher.
Brooklyn – bunt gemischt
Im Südosten befindet sich der Stadtteil Brooklyn, der auch heute noch eine gewisse Eigenständigkeit besitzt. Brooklyn war bis 1898 eine eigenständige Stadt, gegründet 1634 von niederländischen Einwanderern.
Aus den Dörfern und kleineren Städten der ersten Besiedelungszeit im 17. Jahrhundert erwuchs ein riesiger Stadtteil, dessen Bild immer noch durch diese Zeit geprägt ist. Mit 2,56 Millionen Einwohnern auf 183 Quadratkilometern ist Brooklyn fast so dicht besiedelt wie Manhattan.
Auch Brooklyn verfügt, wie Midtown Manhattan, über ein ausgeprägtes Geschäftsviertel. Wie alle anderen Stadtteile von New York spiegelt auch Brooklyns multikulturelle Bevölkerung die verschiedenen Wellen der Einwanderung wieder.
Neben wohlhabenden Stadtvierteln befinden sich auch einfache Arbeiterviertel in Brooklyn, die sich durch eine agile Musik-, Mode-, Kunst- und Theaterszene auszeichnen. Brooklyn ist bekannt für seine Nachtklubs und bunten Festivals.
Europäische und lateinamerikanische Bevölkerungsgruppen, aber auch Migranten aus Asien sowie Osteuropa geben der Stadt mit seinen Restaurants und Läden ein markantes Gesicht. Leider zählt die Wirtschaft Brooklyns nach wie vor eher zu den schwächeren in den USA und ist durch ein Ungleichgewicht der Verteilung von Wohlstand gezeichnet.
Als eine Einrichtung von kultureller Bedeutung ist das Brooklyn Museum zu nennen. Es stellt neben altägyptischen Gegenständen auch amerikanische Kunst aus.
Queens – reich an verschiedenen Kulturen
Queens ist flächenmäßig der größte Stadtteil von New York. Auf 283 Quadratkilometern leben hier 2,23 Millionen Einwohner. 1683 von britischen Einwanderern gegründet, wurde Queens im Jahr 1898 in die Stadt New York eingemeindet.
Mehr als alle anderen Stadtteile weist die Bevölkerung von Queens eine sehr große Bandbreite an ethnischen Wurzeln auf. Die Bevölkerung von Queens spricht über 150 verschiedene Sprachen, fast die Hälfte ist außerhalb der USA geboren. Diese Tatsache ist selbst für das multikulturelle Selbstverständnis der New Yorker sehr erstaunlich.
Viele bekannte Musiker, Schauspieler, Sportler oder Designer stammen aus Queens.
Neben verschiedenen Parkanlagen bietet Queens eine ganze Reihe interessanter Sehenswürdigkeiten.
Mit der Hall of Science, dem Art Center und der Queensboro Bridge seien nur einige genannt. Die Flughäfen JFK International Airport und La Guardia Airport liegen beide in Queens und bilden einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt für alle Stadtteile von New York.
Staten Island – viel Platz für Geschichtliches
Staten Island oder auch Richmond genannt bildet einen Stadtteil von New York und liegt auf einer Insel. Mit nur 443.800 Einwohnern auf 151,5 Quadratkilometern ist Staten Island ein eher „dünn“ besiedelter Stadtteil und besitzt eindeutig Vorstadtcharakter. Mehrere Brücken führen nach New Jersey, Brooklyn und Long Island.
Eine kostenlose Fährverbindung für Fußgänger besteht nur zwischen Manhattan und Staten Island. Im Zuge der Eingemeindung mehrere Stadtteile im Jahr 1898 wurde auch Staten Island in die Stadt New York angegliedert. Viele Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind im Stadtbezirke Richmondtown heute noch erhalten und bilden einen Museumskomplex, darunter die ältesten Schulgebäude der USA aus den Jahren 1680 und 1695.
Viele Parks im Zentrum und Süden der Insel laden zum Verweilen ein. Die Insel verfügt über eine natürliche Küste mit Strand. Von Staten Island aus fährt eine Fähre zum wohl bekanntesten Wahrzeichen New Yorks – die Freiheitsstatue.
Hinsichtlich Schiffsbau und Erdölgewinnung ist Staten Island von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Ebenfalls befindet sich hier eine große Mülldeponie, die lange Zeit den gesamten Müll von New York aufnahm. Nach langen Protesten schloss im Jahr 2001 die Deponie und unterliegt seit 2003 der Renaturierung.